5. Uhrwerk

Autor:  Markus Balsiger

Bilder:  murbaer AG

Seit 1897 tickte das alte, mechanische Uhrwerk unermüdlich im Kirchturm und vermittelte so der Buchser Bevölkerung über 122 Jahre hinweg die Zeit, lange vor Quarz-Uhren, GPS und Smartphones / -watches. Doch den Brand vom 24.12.2019 überlebte es nicht. Nachdem der Holzboden durchgebrannt war, fiel das altehrwürdige Uhrwerk über 10 Meter in die Tiefe, übrig blieb ein Trümmerhaufen aus Zahnrädern, Achsen und Gussträger.

Im Rahmen des Brandsanierung erhielt muribaer AG in Sumiswald als letzte Turmuhrenfabrik der Schweiz den Auftrag, ein neues, mechanisches Uhrwerk zu erstellen. Obwohl die Firma unzählige Turmuhren in der Schweiz betreut wie z.B. den Berner Zytglogge oder die St. Galler Kathedrale, erschuf sie doch seit rund 50 Jahren kein solches mehr. Oliver Baer, Turmuhrbauer in vierter Generation, musste denn auch nebst modernen CAD-Hilfsmittel auch auf das Know-How von seinem Vater und historische Dokumente zurückgreifen. Nach rund 400 Stunden Präzisionsarbeit war es im September 2020 soweit. Das neu gebaute Uhrwerk begann in der Werkstatt wieder zu ticken! Nach umfangreichen Tests konnte es dann im Dezember 2020 erfolgreich vor Ort montiert und in Betrieb genommen werden.

Doch nicht nur das Uhrwerk und die Glocken erlitten Schaden beim Brand. Auch die Uhr selber mit den 4 Zifferblättern und Zeiger mussten entfernt und in der Werkstatt komplett revidiert werden.

Die Wiedermontage und finale Inbetriebnahme erfolgten erst im Frühling 2021, als nach der Fertigstellung der Dachdecker-Arbeiten das Gerüst schrittweise demontiert wurde. Muribaer AG lieferte dabei zudem die neue Kugel und die Wetterfahne auf der Turmspitze, was wörtlich zum glänzenden Abschluss der gesamten Brandsanierung beitrug.

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